TSV Kollmar - irgendwie muss es gehen

Tja, das ist sie. Das ist die Gästekabine des TSV Kollmar. Jedenfalls nennen wir das hier Kabine. Die jeweils an die Wand montierten Bänke sind noch die Glanzstücke des Sitzensembles. Die mobilen Bänke vorne und hinten im Bild bestechen in erster Linie in ihrer Mobilität beim Setzen. Bitte keinen Schreck bekommen, wenn der Hintern weit durchhängt. Okay, Haken sind genug da, für die zumeist vielen Leute die sich hier drängen. Klarer Nachteil dieser Umziehgelegenheit ist, dass sie nur aus drei Wänden besteht und praktisch nur eine dicke Beule des Flures zur Turnhalle ist. Nicht nur, dass man auf ein  Intimsphäre verzichten muss, im Winter friert man sich hier - Reinhold Messmer lässt grüßen - die Zehen ab!

Das ist der Blick aus der Nische raus auf die triste Turnhallenrealität in Kollmar. Ordnungsregeln an der Tür zur Schirikabine, Uralt-Urkunden an der Wand zeugen von dritten Plätzen oder verlautbaren "mit Erfolg teilgenommen". In der Hängevitrine rechts drängen sich alte Handballpokale wie unruhige Lemminge kurz vor dem Abgrund, immer zum Sprung bereit. Darunter zusehen eine einst stolze Pflanzschale, heute bitter verkommen zum Aschenbecher mit Kippenresten von Lungenbrötchen aus den letzten 25 Jahren. Im Hintergrund grinst uns frech die offene Klotür an - man kann fast den Mix aus Niederlagen und Klosteinen riechen.

Wenn ich´s nicht besser wüsste, würde ich sagen, das hier ist Teil eines Schlachthofs. Man denkt gleich werden die Ferkel hier quiekend reingetrieben um mit Panik in ihren weitaufgerissenen Augen den finalen Bolzenschuss zu erwarten. Aber nein, das sind unsere einzigen Duschen und mindestens eine davon geht nicht. Dabei wurden die gerade letztes Jahr erst "neu gemacht". Schöne Eigenart dabei: In den Schulferien geben die Tapirrüssel da oben nur kaltes Wasser von sich - im Sommer eine Wohltat, im Winter gibt´s nur Tränen und Geschrei!
Der Blick von der anderen Seite (Bild unten) zeigt den unverzichtbaren Schlauch, (JAA! Wir haben einen und er ist sogar korrekt aufgebaumelt!!!) Jede Menge Besen, einen Mop (na klar!) und einen Eimer - nicht kleckern - KLOTZEN! Der pure Luxus wird hier vom langgezogenen Waschbecken abgerundet.
Es dienst aber auf keinen Fall und niemals zum Abwaschen verdreckter Bolzer!

Gesamturteil:
Die Umkleide und Dusche hier in Kollmar sind ... sind ... sind eben was sie sind. Weil in Kollmar alles seit den frühen 80ern auf eine neue Halle wartet, konnte sich dieser Bau- und Einrichtungsstil bis heute so lange halten. Ach, wollen wir mal schön zufrieden sein, ne! Mal sehen was uns noch auswärts so erwartet!

Wertung:
Ein kleiner Wischmops