Unser Sportler des Jahres

Dass es bei so einem kleinen Verein wie dem TSV Kollmar und speziell der Fußballsparte quasi auf jeden Mann drauf an kommt, ist ja nun schon lange kein Geheimnis mehr.

 

Wer kreidet den Platz? Sind die Bälle aufgepumpt? Ist noch Kaffee da? Was ist mit Bier und Brause? Das Grabenufer müsste mal wieder gemäht werden und wer hat mal eben Zeit ein bisschen Mutterboden auf den Platz zu karren? Wir brauchen einen Spielerpass und wer kümmert sich drum, dass der Schiri rechtzeitig bescheid bekommt, dass wir doch nicht auswärts spielen, sondern in Kollmar? Wechselgeld für die Kasse, Anruf bei Bärbel und Bernd, positiver Zeitungsbericht, trotz Grottenkick. Et cetera, et cetera, et cetera...

 

Eine, wenn nicht die treibende Kraft hinter diesen und vielen anderen Dingen ist da Mario Meisberger, der als engagierter Fußball- und Schiri-Obmann die Aufrechterhaltung und Durchführung des Spielbetriebs bei den Fußballern des TSV Kollmar organisiert.

 

Diese ehrenamtliche und vor allem zeitraubende Tätigkeit allein ist schon

aller Ehren wert und verdient höchstes Lob. Um so schöner, dass Mario auch auf dem Spielfeld mit ebenso viel Herzblut und Einsatz agiert und unbestritten zu den Leistungsträgern der Mannschaft zählt. In diesem Jahr hat Mario, der seit der Saison 1991/92 für Kollmar spielt, sein 200. Tor für Kollmar geschossen und wurde deshalb offiziell von der Gemeinde Kollmar für seine Leistungen auf und außerhalb des Fußballplatzes geehrt.

 

Die Ehrung durch Bürgermeister Klaus Kruse fand am 12. Dezember auf dem Hof von Harm Thormählen innerhalb des Reiter-Weihnachtsfestes statt.

 

Aus meiner Sicht eine mehr als lausige Veranstaltung. Der Großteil der anwesenden Gäste interessierte sich nicht im geringsten für Sportler-Ehrungen, die in kurzen Pausen zwischen den langatmigen Reitvorführungen stattfanden, und unterhielt sich während der Laudationes lautstark und vom Geschehen abgewandt. Als Lohn eine Urkunde, dazu ein paar Süßigkeiten als Geschenk... na ja, die hätte Gemeinde sich für ihre sportlichen Aushängeschilder auch sparen können.

 

Mein Wunsch für die nächsten Sportlerehrungen:

Bitte nicht mehr in diesem Umfeld. Eine TSV Kollmar interne Veranstaltung wird zwar weniger Gäste locken, aber dafür unter Umständen mehr Aufmerksamkeit erfahren. Weiter wären ein bisschen mehr Vorbereitung und Sorgfalt durchaus wünschenswert.

 

Arne Tiedemann

Spartenleiter

Na und! Schön war´s trotzdem!

(tie) Ach, Horst kocht auch nur mit Wasser! Das Wasser war aber ziemlich heiß und wir waren an diesem Nachmittag recht wasserscheu.

 

Genug blöde gesabbelt. Bis auf die allerste Aktion des Spiels überhaupt, als Tiedemann den Ball nach rechts außen auf Knop spielte, der eine gezielte Flanke auf Meisberger schlug und dieser das Tor nur knapp verpasste, war nicht viel. Also eher gar nix. Gegen Ende der ersten Halbzeit gelang es Blosat noch seinen Gegenspieler zu tunneln, was stark zur Belsutigung des Horster Anhangs auf der Gegengerade beitrug, die sich noch Minuten später abbückten. Aber sonst muss man neidlos anerkennen, dass wir nie den Hauch einer Chance hatten und unseren Gegner zu keiner Zeit forderten. Ein paar Balleroberungen, ein paar Ballbehauptungen durch unseren Torsteher Behn.

 

Die bis zum 3:0 eher unzufriedenen Horster vergaben im Spiel selbst etliche Torchancen, die wir durch unser konsequentes Hinterhergucken und ständiges Stehenbleiben immer wieder ermöglichten. Während viele von uns noch das ein oder andere Pfündchen zu viel mit sich schleppen, war die Physis der Rasensportler doch schon recht fortgeschritten und als "sehr fit" zu bezeichnen - "Wie kann der nur so hoch springen...?"

 

Am Ende trennte man sich dann mit 0:13. Hätte auch anderes herum ausgehen können, aber an dem Tag sollte es wohl nicht sein. Na, vielleicht ja beim nächstes Mal.


Schön, dass nach anfänglicher Leere auf den Rängen doch noch eine Menge Zuschauer den Weg an die Seitenlinie gefunden haben. Der größte Teil kam dabei aus Horst, Kollmaraner und Neuendorfer waren weniger da als der Gegner Tore geschossen hat. Ärgerlich, aber nun weiß ich, dass ich mir die Tingeltour durch´s Dorf zum Plakatieren künftig auch sparen kann! Was muss man denn bittesehr noch auf die Beine stellen? Freier Eintritt, günstige Grillerei und Schluckkram, bestes Wetter, mehr geht bald nicht. Muss ich künftig die Leute von Zuhause abholen und einzeln zum Sportplatz fahren?

Auf eine Sache war dann aber doch Verlass und an dieser Stelle möchte ich mich bei all denen Kollmaranern bedanken, die mir beim Abhängen der Plakate geholfen haben. Ich bitte jedoch darum künftig damit zu warten bis die jeweilige Veranstaltung auch tatsächlich stattgefunden hat und nicht schon Tage und Wochen vorher...

 

Was soll´s. Hat trotzdem Spaß gemacht. Na, denn man alles Gute, Horst. Und wir, wir greifen jetzt erst richtig an.

 

Unter Wert geschlagen - die Erste von Kollmar/Neuendorf
Unter Wert geschlagen - die Erste von Kollmar/Neuendorf

Komm´ wir jetzt in´ Fernsehen? - Ja!

NDR - das beste am Norden. Jetzt hat sich endlich einmal ausgezahlt, dass man jahrelang seine GEZ-Gebühr brav bezahlt hat, denn mit meinen und auch Ihren sauer verdienten Kröten, liebe Fußballfreunde und Dinnen, hat Boris Poscharsky und sein Team an einem frühherbstlichen Freitagabend im August einen Tatsachenbericht der ganz besonderen Art gedreht.

 

Der Kachelreport, das Online Hygiene Fanzine und Verbraucherblatt des duschenden Sportlers im Kreis Steinburg, hat es endlich, nach so vielen Jahren, ins Fernsehen geschaft und wurde im Sportclub im Dritten präsentiert.

 

Zu Gast im Studio war am 29. August auch ein mit allen Abwassern gewaschener Spartenvaddi sein, der auf alle unbequemen Nachfragen des Moderators Alexander Bommes vorbereitet war, nur kam keine einzige... Nett wars. (erstellt 2010)

Mit dem Deutz durch den Strafraum

(at) Sonnabend, 4. April 2009. Als ich am Freitag meine Eltern besuchte, informierte mich mein Vater scheinbar so ganz nebenbei, dass er beabsichtigte am Vormittag des folgenden Tages den Sportplatz walzen zu wollen.

 

Zur Info an nicht eingeweihte Knochenfett-Leser sei gesagt, dass mein Vater einen 1951er Deutz mit 15 PS sein Eigen nennt, welcher nach jedem Einsatz, sei es Strohfahren für einen befreundeten Bauern oder winterliches Holzspalten in norddeutschen Apfelhöfen, auf´s peniblste einer Generalreinigung unterzogen wird.

 

Ab und zu verpflichte ich meinen mit großzügiger Freizeit ausgestatteten alten Herrn, weil seit Jahren Rentner, zur Platzpflege mit seinem Trecker und der vereinseigenen Glattwalze, sofern denn das Wetter es erlaubt. Scheinbar werden solchen Bitten gerne auf die lange Bank geschoben, denn es kommt stets ein "Jo, dat kiekt wie denn mal, wenn dat Wedder so wiet is."

 

So weit so gut. Scheinbar war es nun soweit. Ich fragte ihn, wann er gedenke das Werk in Angriff zu nehmen. Wissend, dass er ein früher Frühaufsteher ist und die Dinge gerne bis mittgas vom Tisch hat, machte ich mich auf eine Uhrzeit nach seinem Geschmack bereit. "Klock acht".O ha, das war früh.

 

Aber was hab ich schon an einem Sonnabendmorgen um acht zu tun? Ich sagte zu und als ich dann heute morgen um drei Minuten nach acht auf den Sportplatz kam, drehte der Hobby-Traktorist gerade seine letzte Runde. Aus einer menschlichen Regung heraus hat er sich mal eben schnell dazu entschieden doch schon um kurz vor halb acht zu beginnen, ungeachtet meines "zeitigen" Aufstehens und dem eventuellen Wunsch der Sportplatzanwohner den Sonnabend mit einem herrlichen Ausschlafen zu beginnen, anstatt mit einem satten "bopp, bopp,..." aus einem antiquierten Kleinschlepper.

 

Na gut, ich kam aber gerade noch rechtzeitig, um folgende Aufnahme zu machen. Danke Papa!

Schöne Geschichte am Rande

(at) Legendenbildung. Eine Kuriosität am Rande erfuhr ich kürzlich auf einer Wohnungseinweihung in Hamburg-Altona. Ein Spieler des Kreisligisten Neuenkirchen, der ebenfalls zu Gast war, sprach mich auf eine Begebenheit an, die man sich angeblich im Steinburger Kreisfußball erzählen soll. Er will gehört haben, dass bei einer Kollmaraner Mannschaftsfete die Polizei das Geschehen verfolgt haben soll, die Lokalität umstellt hat und sämtlichen Beteiligten den Führerschein abgenommen haben soll...

Schöne Geschichte, aber leider nicht wahr! Aber was wollen wir mehr? Denn, wenn man sich von Horst bis Brokstedt, von Flethsee bis Wrist so etwas über den TSV Kollmar erzählt, dann haben wir es ja wohl geschafft, was? Ich denke, es ist ein weiterer Mosaikstein auf dem Wege der Legendenbildung über den TSV! Der Mythos lebt!

Moin zusammen, oder Prost am Tisch!

(km) Heute, liebe Freunde des gepflegten Kreisklassen-Kicks, will ich mal auf etwas eingehen, was selten vor, manchmal nach aber häufig während des Spiels den Anwesenden um die Ohren fliegt. Nämlich Beschimpfungen.

 

Es geht mir gar nicht darum, dass einige nicht einmal wissen, was sie da so reden. Z.B. hielt in Vaale mal einer das Wort 'narzisstisch', dass ihm unser Stürmer an den Kopf warf, für einen Begriff aus der braunen Polit-Ecke. Dem Mann sei ein Lexikon der deutschen Sprache empfohlen. Vielmehr wundert es mich, welche Vorurteile bzw. Etikettierungen sich aus so wenig aussage- kräftigen Dingen wie Lage von Sportplatz und Ortschaft in manchen Köpfen einiger Sportskameraden bilden. Ich habe auch deshalb die Begrüßung mal schön klischeehaft klingen lassen. Denn für viele unserer Gegner im Kreis sind wir 'die Bauerntruppe' vom Deich.

 

Bauerntruppe. Der Begriff ist schon mal negativ besetzt, was eigentlich schwer zu verstehen ist. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass viele der Leute, die diesen Begriff als Synonym für Dummheit und beschränkten Geisteshorizont verwenden, nicht in der Lage wären, die Herausforderungen, die sich einem heutigen Bauern, Landwirt oder auch Agronom stellen, zu meistern und in kürzester Zeit bankrott wären. Punkt. Das mal zu der Begrifflichkeit und ihrer falschen Verwendung. Also gut, lassen wir ihnen den Spaß uns als Bauerntruppe zu verunglimpfen. Und nehmen wir mal an, wir wollten uns darüber aufregen. Das geht gar nicht.

 

Da ist nämlich ein Problem: Wir haben keinen einzigen Bauern in der Mannschaft. Auch in der Zweiten nicht. Da gibt es zwar einen, dessen Vater Hofbesitzer ist, aber er selbst ist Elektro-Installateur. Für die Erste kann ich sogar feststellen, dass sich diverse Spieler einem höheren Bildungsgrad erfreuen. Ich muss hier aber wieder betonen, dass der Begriff Bauer nichts Negatives bedeutet. Gehen wir mal die erste Herrenmannschaft von hinten nach vorne durch. Die Zuordnung der Positionen werde ich nur grob vornehmen, das variiert sowieso von Woche zu Woche.

Das Tor wird von einem angehenden Realschul-Pädagogen für Mathe und Physik gehütet. Die Abwehr hat eine hohe Staatsquote: Ein Zöllner ist oft die letzte Instanz, teilt sich diese Position aber mit einem Diplom-Betriebswirt. 

Die Verteidigerpositionen werden von einem Azubi der Daten- und Sicherheitstechnik, einem angehenden Justizvollzugsbeamten mit Elektromeister-Titel und einem Maschinenschlosser mit Schlachterausbildung gehalten. Das passt doch, oder? Zwei weiterer Verteidiger, einer Chemielaborant mit Meistertitel, der andere Papier-Vertriebsplaner mit einer Ausbildung als Groß- und Außenhandelskaufmann mit internationaler Erfahrung, fallen für längere Zeit verletzungsbedingt aus. Das Mittelfeld ist von der Profession her ebenfalls bunt durchmischt. Da findet sich neben einem Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik noch ein Papier-Vertriebsplaner mit zusätzlicher Ausbildung zum Papiermacher, ein Diplom-Wirtschaftsingenieur mit reichlich Auslandserfahrung sowie zwei angehende Diplom-Betriebswirte. Einen Heizungsbaumeister, einen Maurer sowie einen Elektriker haben wir hier ebenfalls noch aufzubieten.

Für den TSV stürmen derzeit ein Diplom-Bibliothekar, ein Journalist mit Magister in Geschichte und Politik, ein angehender Diplom-Betriebswirt, ein Maschinenschlosser und ein angehender Abiturient. Als Joker hält sich ein Realschul-Pädagoge für Deutsch und Sport bereit. Einsetzbar in Tor und Sturm. Wie kommen die auf Bauern?

 

Zumal festzuhalten ist: Keiner der oben aufgeführten Spieler wohnt innerhalb der Ortsgrenzen von Kollmar. Einer nah dran, aber das war's denn auch schon. Das heißt aber nicht, dass wir keinen Bezug zum Dorf haben!

Hierzu eine Bemerkung von Olli Menssen:

In Hohenwestedt grantelte der Gegenspielen von Jörg Behrens:
Ist Dir das Melken nicht bekommen?

Anm.d.Red.: Da die Aussage lediglich verbal getätigt wurde, ist davon auszugehen, dass der Brathahn das nominalisierte Verb 'melken' wohl klein geschrieben hätte. Übrigens ist Jörg Mitglied des Betriebsrats bei Steinbeis-Temming, um den Grundgedanken des Artikels nicht aus den Augen zu verlieren.